Wenn es um Wellness und Entspannung geht, hat die Heusauna in den letzten Jahren massiv an Beliebtheit gewonnen. Doch, was macht die Heusauna eigentlich zu etwas Besonderem und handelt es sich dabei wirklich um eine klassische Schwitzkur? All das beleuchten wir in diesem Artikel!
Was ist eine Heusauna?
Bei einer Heusauna handelt es sich um eine besondere Variante der Sauna, denn sie arbeitet mit niedrigeren Temperaturen. Ganz ähnlich einer Biosauna herrscht in einer Heusauna eine durchschnittliche Temperatur von etwa 60° C. Sie gilt damit als kreislaufschonender als klassische Saunaarten wie beispielsweise die finnische Sauna, die mit deutlich höheren Temperaturen arbeitet.
In einer Heusauna herrscht trotz der niedrigeren Temperaturen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese sorgt dafür, dass die ätherischen Öle, die im Heu enthalten sind, nach und nach freigesetzt werden. Dadurch duftet es während eines Heusauna-Ganges wunderbar nach Heu. Dieser milde Duft ist es auch, der der Heusauna ihre angenehme und entspannende Atmosphäre verleiht.
Was sind die Vorteile einer Heusauna?
Der Heusauna gilt aufgrund der freigesetzten ätherischen Öle während des Saunagangs als wohltuend, entspannend und gesund. Zudem wird der Heusauna ein positiver Einfluss bei Beschwerden wie Rheuma, Hautunreinheiten oder auch Fibromyalgie zugeschrieben. Wie bei anderen Saunaarten soll zudem bei der Heusauna die Durchblutung durch den Gang in die Sauna beziehungsweise das Schwitzen angeregt werden. Darüber hinaus wird ihr durch die ätherischen Öle und Kräuter eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
Ablauf beim Saunagang in der Heukammer
Anders als es manchmal bei anderen Saunatypen der Fall ist, gibt es bei der Heusauna keine festgelegten Abläufe. Der Gang in die Heusauna dient vornehmlich der Erholung. Beim Saunieren sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass ausreichend getrunken und damit Flüssigkeit aufgenommen wird.
Für das Wellness-Erlebnis im Heu sollte die Saunakabine zunächst aufgeheizt werden. Anschließend wird das Heu Lage für Lage in die Verdampferschale geschichtet. Dabei wird der angenehme Heuduft mit seinen natürlichen Heuaromen durch die Hitze langsam freigesetzt. Jetzt gilt es zu genießen und so lange in der Sauna zu bleiben, wie man sich wohlfühlt.
Die Dauer des Saunagangs sollte nach dem eigenen Wohlbefinden ausgerichtet werden. Ein kurzer Saunagang kann genauso erholsam sein wie längeres Saunieren. Wichtig ist, dabei auf den eigenen Körper zu hören und nur Saunagänge zu unternehmen, wenn man sich körperlich wohl und fit fühlt. Besonders ältere oder auch schlanke Menschen sowie Kinder sollten eher kürzere Saunagänge wählen.
Schwitzen im Heu als Allergiker?
Die Heusauna ist aufgrund der enthaltenen Gräser, Kräuter und Blüten beliebt. Für Allergiker oder Asthmatiker ist sie in der Regel allerdings nicht geeignet, da die Luft in der Kabine der Heusauna Pollen und andere kleine Pflanzenbestandteile enthalten kann, auf die empfindliche Menschen mit Unverträglichkeiten reagieren können.
Heusauna vs. Kräutersauna
Heu enthält nicht nur Gras, sondern auch Wiesenkräuter und Blühpflanzen, deswegen ist die Frage durchaus berechtigt, warum es sich nicht um eine sogenannte Kräutersauna handelt. Darum möchten wir an dieser Stelle kurz darauf eingehen, was der Unterschied zwischen Heusauna und Kräutersauna eigentlich ist.
Wichtig zu wissen ist, dass die Kräutersauna im eigentlichen Sinn nicht mit getrockneten Kräutern arbeitet, vielmehr werden Duftkonzentrate angewendet, um für den typischen Geruch während des Saunagangs zu sorgen. Diese Duftkonzentrate gibt es in verschiedenen Mischungen, unter anderem in der Variante „Heublume“, die einer Heusauna vom Geruch her recht nahekommt.
Die Temperatur während des Saunagangs ist auch in der Kräutersauna recht niedrig und liegt bei etwa 45 bis 60 Grad Celsius, ganz ähnlich also der Heusauna.
Heusauna vs. Heubad
Neben der Heusauna gibt es das sogenannte Heubad, welches immer öfter in Wellness-Einrichtungen angeboten wird. Doch was unterscheidet das Heubad von der Heusauna?
Bei einem Heubad handelt es sich, wie der Name schon verrät, um ein Bad in Heu. Dafür wird das Heu in einer Wanne in Wasser eingeweicht. Da so die Pollen und andere kleine Teile der Pflanzen nicht in die Luft und damit die Atemwege gelangen, sondern im Wasser gebunden werden, ist das Heubad eher für Allergiker geeignet. In einem Heubad wird also tatsächlich in warmem Wasser mit Heu gebadet.
Anders sieht es bei der Heusauna aus, wo das Dufterlebnis in einem erwärmten Saunaraum genossen wird, während das Heu in die Verdampferschale geschichtet oder als Aufguss eingebracht wird. In diesem Fall kommt der Saunagänger also nicht direkt in Kontakt mit dem Heu auf seiner Haut, aber die Luft wird mit den Aromen, dem Duft und ätherischen Ölen angereichert.
Wo kann man eine Heusauna finden?
Wer in den Genuss dieser Form der Sauna kommen möchte, sollte sich in professionellen Saunaeinrichtungen und Wellness-Hotels umschauen. Auch manche Schwimmbäder bieten in einigen Fällen solch eine Heukammer an. Besonders in der Alpenregion und in Tirol sind Heusaunen verbreitet und immer öfter zu finden.
Kann man eine Heusauna auch selber bauen?
Ja, eine Heusauna kann auch selber gebaut werden. Dafür wird lediglich eine klassische Heimsauna mit Mittelofen und Verdampferschale benötigt. Mit einer kleinen Menge hochwertigem Bio-Heu kann die Heusauna leicht selber gemacht und zu Hause genossen werden. Entscheidend ist hierbei in jedem Fall die Qualität des verwendeten Heus. Keinesfalls sollte das Heu direkt auf den Saunaofen oder die Lavasteine gelegt werden, da sonst die Gefahr eines Brandes besteht.
Gibt es einen Heusauna-Aufguß bzw. ein Aufgusskonzentrat mit Heuduft?
Im Handel werden tatsächlich Aufgusskonzentrate beziehungsweise Heusauna-Aufgüsse angeboten. Diese sorgen für das richtige Ambiente und einen angenehmen Duft bei der Anwendung. An den Effekt und die Wirkung einer Heusauna mit echtem getrocknetem Heu wird ein solches Konzentrat jedoch in der Regel nicht heranreichen. Wie bei allen Aufgusskonzentraten gibt es bei den Inhaltsstoffen und deren Qualität große Unterschiede, vor allem billige Konzentrate werden in der Regel aus künstlichen Heuaromen hergestellt, die in den meisten Fällen beim Erhitzen nicht immer überzeugen können.